Social Media Kanalauswahl

Auf welchen Social Media Kanälen musst Du vertreten sein? Auf wie vielen Kanälen solltest Du aktiv sein?

Klar, dass sich diese Fragen nie pauschal und immer nur individuell beantworten lassen. Im Fokus der Beantwortung dieser Fragen für Dich sollte immer stehen, wo Du Deine Zielgruppe erreichen kannst und wie viele Ressourcen (Zeit und Geld) Dir zur Verfügung stehen.

Bestimmt kennst Du meinen Spruch:

Tanze nicht auf allen Social Media Hochzeiten aber lege auch nicht alle Eier in einen Korb!

Damit möchte ich besonders dieses zum Ausdruck bringen: Es ist keine gute Idee, Dich nur auf einen einzigen Kanal (beispielsweise Facebook) zu verlassen. Denn schnell kann es passieren, dann aus einem dummen Grund Dein Account gesperrt oder gehackt wird. Oder der Kanal verliert wegen eines neuen Kanals schlagartig seine Attraktivität und “die Karawane” zieht weiter. Das ist vor vielen Jahren mit denen passiert, die nur auf die VZ-Netzwerke des Holtzbrinck-Verlags gesetzt hatten und mit ansehen mussten, wie in kürzester Zeit fast alle Nutzer zu Facebook weiter zogen.

Es ist aber auch keine Idee, Deine Ressourcen zu sehr zu strecken, wie zu wenig Butter auf zu viel Brot verstrichen (Zitat Bilbo aus Der Herr der Ringe). Realistisch für uns Einzelunternehmer sind zwei bis drei Kanäle. Wenn Du sehr gut organisiert bist oder eine Virtuelle Assistentin (VA) an Deiner Seite hast, vielleicht auch noch ein vierter oder fünfter Kanal. Aber das ist absolute Obergrenze.

Umso wichtiger ist, die “richtigen” Kanäle auszuwählen. Nicht für jede Zielgruppe ist Facebook automatisch der richtige Kanal, auch wenn gefühlt “jeder” auf Facebook ist und dieser Kanal sogar im B2B Bereich erstaunlich gut funktionieren kann.

Wie findest Du nun die richtigen Kanäle?

Alle kann ich Dir nicht vorstellen, dafür sind es wirklich zu viele und ich kenne selbst natürlich auch nicht alle. Ständig kommen neue hinzu und es verschwinden auch wieder welche in der Bedeutungslosigkeit oder werden gleich eingestampft (Google+ als Beispiel).

Grob lassen sich die Social Media Kanäle in drei Kategorien unterscheiden:

Newsfeed-Plattformen
Archiv-Plattformen
Plattformen mit Social-Media-ähnlichen Eigenschaften
Messenger-Dienste

Bei den Newsfeed-Plattformen musst Du einen ständigen Strom von Posts erzeugen, um Reichweite und dauerhafte Sichtbarkeit zu erlangen. In Archiv-Plattformen steht die Suchfunktion im Mittelpunkt. Dort wird gestöbert und ständige neue Inhalte sind nicht so entscheidend wie hochwertige Inhalte.

Zu den Newsfeed-Plattformen gehören beispielsweise:

Facebook
Instagram
X (ehemals Twitter)
LinkedIn und teilweise XING
Threads (von Meta)
Bluesky
Mastodon (eher unbekannt und sehr, sehr nerdy ...)

Zu den Archiv-Plattformen gehören zum Beispiel:

Youtube und Vimeo
Pinterest
Slideshare
Flickr

Zu den Social-Media-ähnlichen Plattformen gehören etwa:

Amazon
Etsy
reddit
Quora
Flipboard
Online-Foren
Alternativen wie Skool oder Circle (von Dir bezahlt)

Außerdem gibt es noch die Messenger-Dienste, wie beispielsweise:

Facebook-Messenger
WhatsApp
Slack oder auch Twist
Telegram (eher nicht zu empfehlen)

Um die für Dein Unternehmen passenden Kanäle auszuwählen, nutze folgende Leitfragen:

Welche Kanäle passen zu meinem Unternehmen, meinem gewünschten Image und meiner Positionierung?
Welche Kanäle passen zu meinen Zielen?
Auf welchen Kanälen ist meine Zielgruppe überhaupt aktiv?
Welche Kanäle lassen sich mit meinen Ressourcen (Geld, Zeit aber auch Wissen!) dauerhaft und regelmäßig nutzen?
Welche Kanäle haben positive Zukunftsaussichten?

Aufgabe

Recherchiere, welche Kanäle überhaupt für Dich in Frage kommen könnten.

Das müssen nicht unbedingt nur die “üblichen Verdächtigen” sein, auch Nischen-Kanäle können für Dich extrem wertvoll sein, wenn Du dort exakt Deine Zielgruppe antriffst.

Das gilt insbesondere, wenn Du selbst Teil einer Szene bist, wie beispielsweise Gamer oder Programmierer oder auch ein anderes Hobby zum Beruf gemacht hast. Dann bringst Du von Haus aus den richtigen “Stallgeruch” mit und kannst sehr unaufdringlich für Dich werben.

Zur Recherche gehört, dass Du Dir auch ggf. einen Account bei einem Dir noch unbekannten aber vielversprechenden Netzwerk anlegst und erst einmal eine Weile “under cover” mitliest und versuchst zu verstehen, wie das Netzwerk funktioniert und wie die Mitglieder miteinander umgehen.

Es ist klar, dass das nicht in wenigen Tagen zu erledigen ist. Betrachte diese Aufgabe also vor allem perspektivisch für die Zukunft, um Dir ggf. neben den ein oder zwei bekannten Platzhirschen weitere Kanäle zu erschließen, um vorbereitet zu sein und Alternativen zu haben, falls sich auf den bekannteren Kanälen signifikant etwas verändert, was einen Wechsel möglich machen könnte.

Die passenden Social Media Kanäle finden 3

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